
In der Stille der Zeit
Das Stück, das am heutigen Abend gegeben wurde, hieß In der Stille der Zeit (von Theater R.A.B.).
Mir war bis dahin nicht klar, wie eindrücklich eindringlich Pantomime etwas darzustellen und in einem zu berühren vermag, hier durch ein Schauspiel vom Treiben der Menschheit.
Beklemmend. Subtil. Aber auch voller Grazie und Phantasie. Spielerisch. Schockierend. Erschreckend. Bizarr.
Fische tanzten arglos und die Meerjungfrau kämmte ihr langes weißes Haar.
Phosphorgrün.
Schwarze Nacht.
Götterdämmerung.
Wer hat den Schmetterling eingefangen und dann mit seinen Händen in zwei Hälften zerrissen?
Wie duftet es aus dem roten, herzförmigen Fläschchen, das sie aus dem Weidenkorb nahm?
Blickloser Blick aus aufgerissenen Augen überdimensional großer Maskenköpfe aus Pappmaschee.
Augen, die keine wirklichen Augen waren.
Die nicht wirklich sehen konnten.
Wo ist die Pupille?
Sie fehlt.
Die Pupille singt.
Fast so, als wäre dem Zuschauer im wortlosen, stummen Spiel ein Spiegel von der Bühne herab vorgehalten worden.
Von der Bühne, die auch wie ein offenes Fenster war.
Von den Brettern, die die Welt bedeuten.
Mit Gesten gemalt.
-> Ein Link: Teatro Dimitri, Verscio