Fenster zum Meer(Und noch zwei weitere Bilder)
Ich habe von einem großen Fenster mit langen weißen Vorhängen rechts und links davon geträumt.
Sie flatterten und bauschten sich lautlos in einem Wind, der von draußen herein wehte.
Und doch kein richtiger Wind war, denn es war auch vollkommen still.
Nichts schien sich zu regen.
Das Fenster gab den Blick frei auf ein weites, blaues Meer.
Das Fenster
war ein weites, blaues Meer.
Spiegelglatt wie feucht schimmernder Aquamarin erstreckte es sich bis weit hinter den Horizont.
Bis in die Unendlichkeit.
Keine einzige Welle, nicht das zartestes Kräuseln war auf seiner Oberfläche zu sehen.
Der Himmel war weiß.
*
Die QuelleIn einem anderen Bild sah ich eine Quelle, welche sprudelnd an die Oberfläche getreten war. Vielleicht entsprang sie dunklem, humusreichem Grund in einem Wald, denn ihr Wasser war schwarz und ohne Licht, obwohl es ganz klar und sauber war.
Auf ihrer bewegten Oberfläche quirlten und tanzten unzählige halbkugelförmige Bläschen im lustigen Spiel. Ein jedes war eine Welt für sich. Und in jedem einzelnen von ihnen spiegelte sich ein vollkommener Regenbogen.
Es bestand eine unsägliche Freude in dem Anblick und das Herz ging einem dabei über.
Manche der Bläschen gerieten bei dem fröhlichen Tanz in das helle Licht der Sonne, das sich ebenfalls auf der Oberfläche des dunklen Wassers gleich einer weißgelben, pulsierenden Fläche spiegelte. So, als würde diese nicht von irgendwo außerhalb auf die Quelle herabscheinen, sondern als wäre sie vielmehr selbst Teil des Wassers.
Wenn das geschah, und es geschah immer wieder, platzten die Bläschen und gingen dabei in dem Licht auf, was eine noch größere Freude auslöste, wenn das überhaupt möglich war.
*
Der wundersame SurferSein Surfbrett war aus purem Gold und er selbst ebenso. Er balancierte auf einem Bein auf dem Brett. Es war sein rechts. Sein linkes Bein war angewinkelt.
Seine vielen Arme hielt er dabei U-förmig nach oben.
Es schien, als ob er auf seinem Surfbrett tanzen würde.
Er tanzte aber ohne sich zu bewegen. Ganz still.
Ein bißchen wie der standhafte Zinnsoldat, dachte ich dabei für mich, während ich ihm staunend zugesehen habe.
Er glich filigranen Statuen aus Indien oder Tibet.
Einer zierlichen und ganz kostbaren goldenen Figur.