Donnerstag, 31. Dezember 2009
Ein Gedicht zum Jahreswechsel:
Auf Erdengrund gebaut aus Stein
steht unsre Stadt, steht unser Haus.
Und wo die harten Wände sich verklären, zu Fenstern werden,
da strahlt das Morgenrot herein, wir schauen gern hinaus -
da strahlt das Morgenrot herein, wir schauen gern hinaus.
Und Bäume zeichnen in die Luft
ein feines Gitter-Ornament.
In ihrer Rinde warten volle Knospen, die neuen Keime.
Sie warten, daß der Frühling ruft, der ihre Namen kennt -
sie warten, daß der Frühling ruft, der ihre Namen kennt.
Und Vögel suchen überall
im Staub ein kleines Krümelein.
Sieh, wie sie flattern, sieh nur, wie sie zittern in Lust und Leiden:
Bewegung füllt das ganze All, die Sterne blinken fein -
Bewegung füllt das ganze All, die Sterne blinken fein.
Wann wird es Mensch? Wann wird es Licht?
Von Farben ist die Nacht umkränzt.
Wir sind noch nicht, was wir am Ende werden. Die Engel warten,
daß in der Erde Angesicht die Sonne selber glänzt -
daß in der Erde Angesicht die Sonne selber glänzt.
(Hans Zimmermann - aus: Zwölf atmosphärische Lieder, ein Jahreszyklus für Kinder)
*
-> Ein Link: zu den Zwölf atmosphärischen Liedern
-> Und noch einmal: wunderschöne Musik
Mittwoch, 30. Dezember 2009
Das Buch
Auf dem Fenstersims lag heute ein Stapel Bücher.
Schmale Bände. Kurz hingelegt. Abgelegt. Vielleicht, um sie wohin zu geben. Griffbereit.
Dieses wunderbare Sprossenfenster aus mittelbraunem Holz neben der Eingangstüre, welche ebenfalls aus Sprossen gefertigt worden war, mit diesem atemberaubenden Blick auf auf den tiefblauen See und die höchsten Berggipfel im Schnee, auf der anderen Seite des Tals.
Die üppige Bracht der blühenden Pflanzen neben mir. Ihr Duft.
Der Läufer aus schmalen, leicht abgerundeten, flachen Holzstäben schwebte auf den sandfarbenen Fliesen.
Erinnerungstücke überall liebevoll aufgebaut und dekoriert. Federn.
Neulich, als ich bei ihr gewesen war, schwamm in einem winzigen tönernen Gefäß eine zarte Blüte auf dem Wasser. Daneben war ein ebenso winziger Frosch aus blaugrün glasiertem, glänzendem Ton dekoriert.
Ein kunstvoll gefaltetes Objekt aus goldener Folie lang wie eine ausgezogene Ziehharmonika hing heute über der Wendeltreppe aus hellem Holz. Was ist das? Ein magischer Zylinder? Ein Zauberhut? Ein Sternenrohr? Ein Kanal?
Der Kristall.
Ich bückte mich, um aus meinen Schuhen zu schlüpfen und betrachtete dabei immer noch den Umschlag des obersten Bandes, konnte meinen Blick nicht von ihm lösen.
Blau, ganz blau war er, mit einem weißen Vogel, einer Möwe, die ganz alleine hoch am Himmel flog.
Der Titel war in ungarischer Sprache darauf geschrieben. Er begann mit einem "S".
Es war das Buch Die Möwe Jonathan.
Dienstag, 29. Dezember 2009
Montag, 28. Dezember 2009
Sonntag, 27. Dezember 2009
Samstag, 26. Dezember 2009
Donnerstag, 24. Dezember 2009
Das Fenster: ein Bild (Pavillon am See im September 2009)
Der Stein
Niemand kennt den Stein so wie ich.
Ich säte ihn in die Gebärmutter der Berge und zog in ihm
die Rose der Metalle groß.
Er wuchs heran, wie ein Kind, und ich folgte seinen
Schritten.
Sein Schweigen ist ein lauschendes Herz und seine
Einsamkeit ein Alphabet, das die Sprache lehrt.
Er ist der Glanz, der einen Schatz verrät, und er tritt
aus Büchern und Spiegeln hervor,
In ihm lese ich das Glas des Paradieses und den
Zauberspruch der Liebe.
Leicht steigt er auf und schenkt dem Wind die
Freundschaft der Schrift,
so wie ich.
(...)
(Qâsim Haddâd, Bahrein - Der Stein)
*
Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.
Mittwoch, 23. Dezember 2009
Dienstag, 22. Dezember 2009
Montag, 21. Dezember 2009
Sonntag, 20. Dezember 2009
Samstag, 19. Dezember 2009
Freitag, 18. Dezember 2009
Donnerstag, 17. Dezember 2009
Mittwoch, 16. Dezember 2009
Dienstag, 15. Dezember 2009
Sonntag, 13. Dezember 2009
Samstag, 12. Dezember 2009
Freitag, 11. Dezember 2009
Donnerstag, 10. Dezember 2009
Mittwoch, 9. Dezember 2009
Dienstag, 8. Dezember 2009
Montag, 7. Dezember 2009
Samstag, 5. Dezember 2009
Freitag, 4. Dezember 2009
Mittwoch, 2. Dezember 2009
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